Barrierefrei
Gäste mit eingeschränkter Mobilität finden in Deutschland eine Vielzahl von Urlaubsmöglichkeiten. Von der barrierefreien Unterkunft bis hin zu außergewöhnlichen Freizeitangeboten – vieles können Sie ohne Stufen erreichen und mit viel Platz und Komfort genießen.
Barrierefrei für Gäste mit eingeschränkter Mobilität
In Deutschland erleben Sie vielfältige Kultur- und Naturerlebnisse auf engem Raum. Ob beim Museumsbesuch, beim Shopping, beim Wandern oder Radfahren – entspannen Sie! Sie werden merken: an vielen Orten ist man bereits genau auf Ihre Bedürfnisse vorbereitet.
Viele Anbieter versuchen den Zugang für alle zu ermöglichen. Historische Gebäude wurden allerdings früher oftmals nicht barrierefrei erbaut und dürfen heute aufgrund der Vorgaben des Denkmalschutzes nicht nach Belieben umgebaut werden. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass Rollstuhlfahrer z.B. nicht durch den Haupteingang in ein Gebäude gelangen können. Oft ist allerdings ein Nebeneingang ohne Stufen und mit ausreichender Türbreite vorhanden. Es gibt viele Initiativen und Möglichkeiten auch für Gäste mit eingeschränkter Mobilität – nicht nur in Städten, sondern auch in Naturräumen wie Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld über die Gegebenheiten.
Das Angebot an barrierefreien Unterkünften wird kontinuierlich ausgebaut. Pflegebetten gehören in Pflegehotels bereits zur Grundausstattung oder können auf Wunsch organisiert werden. Immer mehr Unterkünfte bieten eine größere Anzahl an barrierefreien Schlafmöglichkeiten, so dass auch Gruppen von Menschen mit eingeschränkter Mobilität gut untergebracht werden können.
Urlaubsideen für Gäste mit eingeschränkter Mobilität
In ganz Deutschland gibt es herausragende Angebote, die für Gäste mit eingeschränkter Mobilität einzigartige Erlebnisse schaffen.
Genießen Sie die Aussicht über Wälder und Landschaften auf einem der Baumwipfelpfade, die Sie stufenlos und mit maximal 6 % Steigung in die Höhe führen. Auch am Boden erschließen Sie sich die Natur bequem auf Holzbohlenwegen oder mit Hilfe geländegängiger Gefährte.
Schippern Sie über Seen und Flüsse in einem der stufenlos zugänglichen Ausflugsschiffe oder Hausboote. Oder fahren Sie im Strandrollstuhl bis zum barrierefreien Strandkorb ganz nah ran ans entspannende Meeresrauschen...
In den Städten warten hochkarätige Kultureinrichtungen und architektonische Highlights darauf, von Ihnen erkundet zu werden. Genießen Sie das besondere Flair zwischen Tradition und Moderne!
Sie können Ihren Urlaub auch gut kombinieren mit einem Messebesuch. In Deutschland finden regelmäßig große Messen zum Thema Rehabilitation / Hilfsmittel statt wie z.B. die REHACARE in Düsseldorf oder die REHAB in Karlsruhe.
Unsere Partner in den Städten und Regionen stellen Ihnen gerne konkrete Angebote für Ihren perfekten Urlaub vor. Lesen Sie mehr unter Barrierefreie Reiseziele.
Rollstuhlgerechte Orte finden in der Wheelmap
In der Online-Karte von wheelmap.org finden Sie Angaben zur Zugänglichkeit von Einrichtungen und Toiletten. Die Daten beschränken sich auf die grundlegende Information zur stufenlosen Zugänglichkeit sowie dem Vorhandensein einer Toilette für behinderte Menschen, sind durch die Sammlung nach dem Open-Source-System allerdings nahezu flächendeckend verfügbar.
Wheelmap.org ist ein Projekt des Berliner Vereins „Sozialhelden e.V.“ – eine Idee also aus Deutschland, die allerdings auch über die Landesgrenzen hinaus denkt.
Suchen Sie hier nach rollstuhlgerechten Angeboten an Ihrem Urlaubsort:
Zur Online-Karte www.wheelmap.org
Praktische Informationen für Gäste mit eingeschränkter Mobilität
Damit Sie bereits vor der Reiseentscheidung wissen, was Sie in Deutschland erwartet, und Sie Ihren Aufenthalt auch mit allen organisatorischen Notwendigkeiten gut planen können, haben wir praktische Informationen in einer eigenen Rubrik für Sie zusammengestellt.
Hier finden Sie als Auszug aus dieser Rubrik die relevantesten Einträge für Gäste mit eingeschränkter Mobilität:
Assistenz bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln wird in Deutschland im Allgemeinen angeboten. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter Barrierefreie Anreise und Mobilität.
Auch vor Ort gibt es Unterstützungsangebote. Bei Stadtführungen oder in Museen können eventuell ehrenamtliche Begleiter zugebucht werden. Fragen Sie nach!
Sie möchten während Ihres Aufenthaltes in Deutschland Pflegeleistungen in Anspruch nehmen? Dann achten Sie bereits bei der Auswahl Ihrer Unterkunft auf diese speziellen Services. In sogenannten „Pflegehotels“ können Pflegeleistungen direkt zugebucht werden, andere Beherbergungsbetriebe arbeiten mit lokalen Pflegediensten zusammen oder können Ihnen Ansprechpartner vor Ort nennen. Treten Sie mit potenziellen Unterkünften direkt in Kontakt und beschreiben Sie Ihre Bedürfnisse.
Spezielle Anbieter von Assistenzleistungen vermitteln Ihnen Begleiter und Pfleger für Ihre komplette Reise. Eine Recherche kann sich lohnen!
In zahlreichen Einrichtungen wie z.B. Museen, Theater, Sehenswürdigkeiten oder Parks erhalten Menschen mit Behinderung und/oder ihre Begleitpersonen freien oder ermäßigten Eintritt. Auch bei Stadtführungen und der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es vielerorts Ermäßigungen. Voraussetzung ist meist der Nachweis der Behinderung. Deutsche Staatsbürger mit Behinderungen haben hierzu einen speziellen Ausweis. Falls Sie im Besitz eines ähnlichen Dokuments Ihres Landes sind, ist es empfehlenswert, es mitzuführen. Fragen Sie aktiv nach Ermäßigungen, wenn sie nicht in der Preisliste vermerkt sind!
Sollten Sie besondere Hilfsmittel vor Ort benötigen oder Ihr eigenes Hilfsmittel reparieren lassen müssen, können Sie sich in Deutschland jederzeit an einen Fachmann wenden.
Erste Ansprechpartner für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind Sanitätshäuser. Einige Sanitätshäuser kooperieren mit Hotels, um bei Bedarf Hilfsmittel und sogar Pflegebetten zur Verfügung zu stellen. Bei kleineren Pannen mit Rollstuhl oder Rollator hilft unter Umständen auch der örtliche Fahrradladen aus.
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis, um Ihre elektronischen Hilfsmittel sachgemäß zu bedienen: Die Netzspannung in Deutschland beträgt 220 V. Steckdosen Typ F („Schutzkontakt“) sind der Standard. Typ C (Eurostecker) ist üblich für Geräte mit Schutzisolierung und geringem Stromverbrauch. In Hotelbädern sind meist Rasiersteckdosen vorhanden, die zusätzlich britische und amerikanische Stecker aufnehmen können. Bitte führen Sie entsprechende Verlängerungen, Adapter bzw. Netzgeräte mit sich.
Die Deutsche Bahn hat Informationen speziell für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität zusammengestellt.
Informationen der Deutschen Bahn für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Barrierefreie Anreise und Mobilität.
Toiletten für Menschen mit Behinderung sind in Deutschland insbesondere im öffentlichen Raum vorhanden sowie in den Einrichtungen, die speziell auf Gäste mit Behinderung ausgerichtet sind. Leider gehören sie noch nicht zum Standard, so dass Sie sich vor Ihren Touren erkundigen sollten, wo sich die nächste Toilette für Menschen mit Behinderung befindet. Hilfreich dabei sind die Informationsmaterialien unserer Partner (siehe Barrierefrei Reiseziele), der Tourist-Informationen vor Ort oder auch die Online-Karte wheelmap.org.
Viele öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung sind mit dem Euro-Schlüssel selbständig und kostenfrei zugänglich. Die Idee für den Euroschlüssel kommt übrigens aus Deutschland! Sie wurde 1983 beim Verein CBF in Darmstadt geboren. Der Verein ist auch heute noch der Ansprechpartner für Schlüssel-Bestellungen: Wenden Sie sich mit einem Nachweis Ihrer Behinderung (Ausweis oder ärztliche Bescheinigung) per E-Mail an und Sie erhalten den Schlüssel zum Selbstkostenpreis. Für Rückfragen steht der Verein Ihnen unter folgenden Kontaktdaten zu Verfügung:
Telefon 0049 (0)6151 / 8122 – 0
Internet: www.cbf-da.de
Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Deutschland
Offiziellen Zahlen zufolge gibt es rund 8 Millionen Menschen mit einer Behinderung in Deutschland, das entspricht rund 10 % der Einwohner Deutschlands. Die überwältigende Mehrheit dieser Menschen ist aufgrund ihrer Behinderung eingeschränkt mobil. Die Zahlen beruhen auf den Angaben der Menschen, die einen Schwerbehindertenausweis beantragt haben, in dem die Art und der Grad der Behinderung erfasst wird. Die Dunkelziffer wird allerdings weitaus höher geschätzt – unter anderem auch deshalb, weil bei weitem nicht jeder den Ausweis beantragt, der dies könnte. Die alternde Gesellschaft in Deutschland führt außerdem zu einer stark steigenden Tendenz dieser Zahlen.
Durch die hohe und wachsende Anzahl an Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Deutschland ist ein gesteigertes Bewusstsein für die Bedürfnisse dieser Personengruppe zu verzeichnen. Dies führt zu immer mehr guten und kreativen Angeboten im Freizeitbereich, von denen auch ausländische Gäste profitieren. Pflegehotels entstehen, die speziell auf die Bedürfnisse reiseerfahrener und nach wie vor reiselustiger älterer Menschen eingehen. Vielerorts werden stufenlose Zugänge geschaffen, einfach weil immer mehr Gäste darauf angewiesen sind.
Natürlich ist diese Entwicklung auch das Ergebnis der unermüdlichen Arbeit zahlreicher Betroffenenverbände und Selbsthilfegruppen in Deutschland, z.B. des Sozialverbandes VDK e.V. oder der BAG Selbsthilfe. Einige Verbände gestalten das touristische Angebot aktiv mit durch den Betrieb eigener Hotels oder Veranstalter.
Auch von gesetzlicher Seite werden immer striktere Vorgaben geschaffen, so dass bei Neu- und Umbauten Barrierefreiheit grundsätzlich berücksichtigt werden muss.