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Frühlingsgefühle: Blütenpracht und Osterfeuer
Die Sonne erwärmt die Luft, die Tage werden länger, überall sprießt und blüht es: Es ist Frühling in Deutschland – Zeit für Ausflüge, Blütenfeste, Spargelgenuss und beliebte Osterbräuche.
Der Frühling taucht die Welt in zarte Pastellfarben. Noch bevor die Bäume ihr volles Grün tragen, überzieht ein Blütenteppich viele Regionen des Landes. Einen besonderen Zauber entfacht die Mandelblüte an der Südlichen Weinstraße in der Pfalz. Besucher laufen durch Alleen mit in Zartrosa oder picknicken unter einem Blütenbaldachin. Berühmt ist auch die Kirschblüte in Bonn. Japanische Nelkenkirschen säumen die Straßen und verschränken ihre Zweige, so dass Spaziergänger wie unter einem Blütenhimmel wandeln. Am Bodensee in Deutschlands Süden hält der Frühling besonders früh Einzug. Sobald die Sonne höher steigt und die Temperaturen milder werden, brechen die Knospen der Obstbäume auf und verwandeln die Region in ein Blütenmeer. Dann locken Frühlingsfeste, romantische Wanderungen, herrliche Radtouren und Schifffahrten mit Blick auf die Ufer und die Alpenkulisse.
Osterfeuer und Schokohasen
Das Osterfest läutet für viele den Frühling ein: Birken- und Kirschblütenzweige werden mit Osterdekoration geschmückt, die Osternester mit Schokoeiern und kleinen Geschenken am Ostersonntag in der erwachenden Natur versteckt. Vor allem die Kinder lieben dieses Fest. Sie bemalen Eier mit bunten Farben und freuen sich auf den Osterhasen, der als Frühlingsbote gilt und ihnen die Süßigkeiten bringt. In einigen Regionen Deutschlands geht Ostern mit besonderen Bräuchen einher. Vor allem in Norddeutschland und dabei speziell in Niedersachsen werden in einer jahrhundertealten Tradition riesige Osterfeuer gezündet. Zu diesem Anlass treffen sich Jung und Alt zu geselligen Stunden. Im Harz schwärzt man dabei die Gesichter mit Ruß. In Bayern werden ganz eigene Traditionen gepflegt. Beim Karfreitagsratschen etwa ziehen Ministranten mit hölzernen Klappern durch die Straßen. Beim Gockelholen steigen die jungen Männer mit Leitern zum Fenster der Herzdame hinauf und holen sich kleine Geschenke ab.
Weiße Versuchung
„Veronika, der Lenz ist da”, heißt ein überall in Deutschland geträllertes Lied zum Frühlingsanfang, in dem auch gleich erwähnt wird, dass in dieser Jahreszeit der Spargel wächst. Tatsächlich feiert das edle Stangengemüse von April bis Juni auf vielen deutschen Feldern Hochsaison. Vor allem in Nordrhein-Westfalen blickt der Spargelanbau auf eine lange Tradition zurück. Hier, so heißt es, schmecken die weißen Stangen besonders süß und nussig. Alle zwei Jahre wird sogar eine Spargelkönigin gekürt. Außerdem kann man sich zur Saison entlang der Spargelstraße vielerlei Genüssen rund um das beliebte Gemüse hingeben. Die Altmark in Sachsen-Anhalt setzt im Frühling ebenfalls auf den Spargel. Die idyllische Region mit ihren vielen Kulturschätzen lädt zum Genuss-Urlaub ein und kredenzt allerlei köstliche Gerichte rund um das beliebte – und sehr gesunde – Gemüse.
Ab ins Grüne
Nach Winter und Dunkelheit ist die Sehnsucht nach der erblühenden Natur besonders groß. Einer der schönsten Flecken, um mit allen Sinnen zu erleben, wie Pflanzen- und Tierwelt aus dem Winterschlaf erwachen, ist das Biosphärenreservat Spreewald in Brandenburg mit seinen Wasserläufen, Wiesen und Wäldern. 18.000 Tier- und Pflanzenarten zaubern hier ein Naturparadies, das einem Gemälde aus unendlich vielen Grüntönen gleicht. Im Frühling sorgen leuchtend gelbe Sumpfdotterblumen für Farbtupfer. In den Baumkronen brüten die Kiebitze und die Frösche im Wasser sorgen mit ihrem Quakkonzert für musikalische Untermalung. Zahlreiche Touren mit dem Paddelboot, dem Fahrrad oder zu Fuß locken zu Ausflügen durch diese magische Lagunenlandschaft, deren Zauber sich besonders im Frühling niemand entziehen kann.