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Die mystische Welt unter der Erde: 8 Höhlen, Tunnel und Grotten
Ein wenig unheimlich ist es dort unten, finster und feucht – gleichzeitig magisch schön. Bestaunen Sie beeindruckende Stalagmiten und Stalaktiten, kristallklare Seen oder sogar einen Konzertsaal unter der Erde!
In Deutschland gibt es viele verschiedene Arten von Höhlen – einige davon sind für Besucher ausgestattet und können bequem besichtigt werden: Sie heißen Schauhöhlen. Es gibt Wasser- und Eishöhlen mit faszinierenden Formationen – auch die bekannten Tropfsteinhöhlen mit ihren beeindruckenden Stalakmiten und Stalaktiten sind es wert, in die Tiefe zu steigen. In manchen Höhlen reifen sogar besondere Käsespezialitäten. Aber nicht nur Höhlen erwarten Sie unter der Erde, sondern unter anderem auch Keller, Katakomben und Tunnel. Also, packen Sie feste Schuhe und eine warme Jacke ein, und dann machen Sie sich auf den Weg nach unten. Hier sind unsere Tipps für die spannende Unterwelt Deutschlands!
Herbstlabyrinth Breitscheid: Funkelndes Zauberreich unter der Erde
Im Dreiländereck von Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Westerwald befindet sich das größte Höhlensystem Hessens. Über 124 Stufen gelangen Sie in eine andere Welt, in der Raum und Zeit keine Bedeutung zu haben scheinen. Dafür wird die Fantasie angeregt, wenn im Dunkeln plötzlich die Lichter angehen und alles zu funkeln beginnt. Dann werden Tropfsteine zu Traumgebilden! Es ist ein traumhafter Ausflug in einen 80 Meter langen und bis zu 32 Meter hohen Raum unter Tage.
Bunker, Bier und Eis-Schächte in Nürnberg
Konstante Temperaturen von 8 bis 10°C – ganz gleich bei welchem Wetter. Unter der fränkischen Metropole Nürnberg befindet sich ein regelrechtes Kellerlabyrinth auf verschiedenen Etagen. Dort werden Führungen angeboten, damit man auch wieder hinausfindet und natürlich, um zu erfahren, welche Geschichte(n) diese Keller erzählen. Angefangen von der Nutzung der Felsengänge im zweiten Weltkrieg (wo sie vielen Menschen in Nürnberg das Leben gerettet haben) bis hin zur Nutzung als Bierkeller (für die Gärung in idealen Bedingungen) läuft man kreuz und quer unter der Nürnberger Altstadt. Ein echt fränkisches Bier im Anschluss ist sicher eine gute Idee!
Erleben Sie die Fränkische Schweiz von innen!
Die Teufelshöhle gehört sicher zu den besonders schönen Tropfsteinhöhlen in Deutschland. Sie befindet sich in der Nähe von Pottenstein in Franken, im Landkreis Bayreuth. Ihre Stalagmiten und Stalaktiten sind beeindruckend und bereits der 25 Meter breite und 14 Meter hohe Eingang ist faszinierend. Die Gänge der Teufelshöhle erstrecken sich über eine Länge von insgesamt drei Kilometern, von denen etwa 800 Meter mit einer Führung besichtigt werden können. Riesige Säle und enge, kurvenreiche Pfade wechseln sich in der Höhle ab. Durch passende Beleuchtung und Musik wird der Spaziergang zu einem Erlebnis. Die Grotte am Eingang der Höhle wird im Sommer als Konzerthalle und Theatersaal genutzt.
Unter dem Fluss entlang: Der Alte Elbtunnel in Hamburg
Er verbindet die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet in Steinwerder: Wenn man im Alten Elbtunnel mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, darf man diesen einzigartigen Tunnel kostenlos und rund um die Uhr benutzen. Er wurde 1911 eröffnet, um den Hafen- und Werftarbeitern als Verbindungsweg zwischen den Landungsbrücken und Steinwerder zu dienen. Damals eine technische Innovation! Allein schon die Treppen oder Aufzüge an den Zugangspunkten in St. Pauli und Steinwerder sind sehenswert. Dann geht es in einer Tiefe von 21 Metern unter der Elboberfläche insgesamt 426,5 Meter lang durch den Alten Elbtunnel. Seit 2003 steht er unter Denkmalschutz.
Balver Höhle: Seit über 100 Jahren ein Veranstaltungssaal der Natur
Die Balver Höhle liegt im Hönnetal in der Nähe von Balve in Nordrhein-Westfalen: Sie wird als „offene Höhle“ mit einer fantastischen Akustik und einer einzigartigen Atmosphäre bereits seit 1922 für Konzerte und Theateraufführungen genutzt. Durch das 11 Meter hohe und 18 Meter breite Eingangsportal tritt man in den Felsendom: eine 90 Meter tiefe Halle, die sich anschließend in zwei Arme aufteilt und insgesamt 2.000 Menschen Platz bietet. Die archäologischen Funde dieser Karsthöhle wurden von Experten auf die Altsteinzeit datiert und umfassten unter anderem Knochenteile von Menschen, Waldelefanten und Wollnashörnern.
Mit dem Fährmann durch die Wimsener Höhle
Die Wimsener Höhle liegt in der Schwäbischen Alb zwischen Hayingen und Zwiefalten und ist auch unter dem Namen „Friedrichshöhle“ bekannt. Diese Wasserhöhle wurde bereits 1803 für Besucher geöffnet und kann per Boot erkundet werden. Mit einer Länge von insgesamt 1.260 Metern ist sie die tiefste Unterwasserhöhle Deutschlands, die komplett erforscht ist. So weit können Sie mit dem Boot allerdings nicht in die Höhle fahren: Das geht nur etwa 70 Meter weit, da sich danach die Höhlendecke bis zum Wasser absenkt. Nur Taucher können ab dort weiter in die Tiefe vordringen. Der Fährmann erzählt Ihnen gerne mehr, denn er kennt viele interessante geologische und geschichtliche Fakten.
Ein Festival in der Unterwelt von Trier
Keller und Katakomben, Tunnel und Grüfte – unter Trier liegt eine spannende Unterwelt, die die Stadt jedes Jahr im Oktober und November mit vielen Veranstaltungen „ans Licht bringt“. Über die gesamte Innenstadt verteilt, gibt es diese unterirdischen Orte, die während eines Festivals mit Ausstellungen und Theater, Musik und Kulinarik, Führungen und Vorträgen bespielt werden. Weit über 100 verschiedene Veranstaltungstermine an mehr als 20 Locations haben die „Trierer Unterwelten“ zu bieten.
Farbspektakel und Käse in der Atta-Höhle
Die Atta-Höhle oder auch Attendorner Tropfsteinhöhle wurde im Jahr 1907 entdeckt und darf seit jeher von Besuchern betreten werden. Ihre Gesamtlänge beträgt rund sechs Kilometer, aber bis heute sind erst 1,8 Kilometer davon erforscht. Sie können diese Höhle auf einem Rundweg erkunden und sich von den Farben der Stalagmiten und Stalaktiten beeindrucken lassen. Versäumen Sie es nicht, den Höhlenkäse zu probieren, der dort bei optimalen Bedingungen über einen Zeitraum von drei Monaten reift. In einer Gesundheitsgrotte können Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen von der absolut staub-, ozon- und keimfreien Luft profitieren.