Auf den Spuren von Caspar David Friedrich

Mod: Hallo ich bin Pia Hoffmann, und in dieser Podcast-Episode gehen wir gemeinsam auf Reisen durch das Kulturreiseland Deutschland, um einen der berühmtesten Maler Deutsch-lands kennenzulernen: Caspar David Friedrich. Wir reisen zusammen mit Anett Hauswald, der Projektleiterin des Jubiläumsjahrs in Greifswald. Anett, warum ist Caspar David Fried-rich denn so ein besonderer Maler?

O-TON Anett Hauswald: Caspar David Friedrich war einer der bedeutendste Maler der Romantik in Deutschland und 2024 wird sein 250. Geburtstag gefeiert oder er würde ihn feiern. Sein Bild der „Wanderer über dem Nebelmeer“ ist international bekannt und man kennt es auch auf vielen Instagram-Accounts. Also insofern sehr berühmt.

Mod: Grund genug, gemeinsam mit uns durchs Reiseland Deutschland zu fahren, um die Orte zu besuchen, an denen Caspar David Friedrich Inspirationen für seine weltbekannten Bilder gesammelt hat.

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Mod: Unsere Reise beginnt in Greifswald. Anett, warum starten wir hier bei dir in Greifs-wald?

O-TON Anett Hauswald: Greifswald ist der Nabel der Friedrich-Welt. Friedrich wurde hier geboren, er hat hier seine Kindheit verbracht, seine ersten 20 Jahre und kehrte auch immer wieder hierher zurück, um sich für seine Bilder inspirieren zu lassen.

Mod: Deshalb gibt es in Greifswald heute den Caspar-David-Friedrich-Bildweg und da be-suchen wir jetzt einige Stationen. Zunächst stehen wir hier an einem Ort am Stadtrand, wa-rum sind wir hier her gegangen?

O-TON Anett Hauswald: Friedrich war oft hier, ist viel herumgereist und hat gewandert und hat natürlich auch hier seine vielen Skizzen gemacht, die dann Eingang gefunden haben in das berühmte Bild „Wiesen bei Greifswald“, welches man in der Hamburger Kunsthalle finden kann. Sehr schön finde ich, und deshalb bin ich auch gerne mit Gästen hier, ist dass es ein sehr authentischer Ort ist, weil bei dem Blick über die Weite der Pferdekoppel sieht man die Stadtsilhouette, die drei Kirchen, die die Stadtansicht prägen und man hat fast das Gefühl, man steht in einem Gemälde oder in dem Gemälde von Caspar David Friedrich.

Der Caspar David Friedrich Bildweg führt noch an vielen weiteren Orten in Greifswald vor-bei, wie zum Beispiel auch am Museumshafen. Jetzt sind wir aber ein bisschen außerhalb von Greifswald an einem geradezu, ich würde sagen mystischen Ort, der Friedrich zu einem seiner bekannten Bilder inspiriert hat. Anett, wo sind wir hier?

O-TON Anett Hauswald: Wir sind hier bei der Klosterruine Eldena und diese Ruine gehört mit zu den berühmtesten Ruinen kann man sagen weltweit. Berühmt geworden durch Caspar David Friedrich, der diesen Ort schnell für sich entdeckt hat und aus verschiedenen Perspektiven die Klosterruine für sich festgehalten hat, was dann wiederum Eingang in sei-ne verschiedenen Kunstwerke genommen hat. Also er hat auch so ein bisschen diese Ge-gend dokumentiert bevor eine größere Umgestaltung der Parkanlage und der Gegend um die Klosterruine stattgefunden hat.

Mod: Und es gibt ja noch viele weitere spannende Stationen entlang des Bilderwegs. Plant ihr denn zum Jubiläum auch besondere Veranstaltungen oder Ausstellungen?

O-TON Anett Hauswald: Wie es sich für einen Maler gehört natürlich auch Ausstellungen. Im Pommerschen Landesmuseum werden drei Sonderausstellungen mit hochkarätigen Bildgästen ausgerichtet, im Geburtshaus von Friedrich, im Caspar David Friedrich Zentrum wird es eine Sonderausstellung geben und wir wollen nicht nur den Geburtstag selbst von Friedrich feiern, sondern ein ganzes Jahr lang mit ihm durch das Geburtstagsjahr gehen und wir laden alle herzlich ein, in dem Jahr nach Greifswald zu kommen, denn es gibt Angebote und Veranstaltungen für Jung und Alt.

Mod: Aber Greifswald ist ja nicht der einzige Ort, der Caspar David Friedrich inspiriert hat. Einige seiner berühmtesten Bilder sind auf der Ostsee-Insel Rügen entstanden und genau das ist jetzt die nächste Station auf unserer Reise. Ich freue mich, Anett, dass du mich dorthin begleitest.

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Mod: Wir sind jetzt auf Rügen angekommen, stehen hier am Strand und schauen hinaus auf die Wellen der Ostsee. Hierher ist Caspar David Friedrich oft gereist. Warum, Anett?

O-TON Anett Hauswald: Caspar David Friedrich hatte allein durch seinen Zeichenlehrer vie-le Verbindungen zur Insel Rügen. Und Rügen liegt ja sozusagen auch vor der Haustür von Greifswald und wie viele seiner Zeitgenossen ist Friedrich gern gewandert, war ein guter Wanderer und hat sich besonders in der Natur sehr wohl gefühlt. Also da lag es nahe, dass Friedrich natürlich auch die Schönheit der Landschaft auf der Insel für sich erkundet und wie auch bekannt ist, hat Friedrich ja viele Wanderungen auch hier unternommen, um wie-der Kraft zu schöpfen, neue Inspirationen sich zu holen, also um die Weite der Landschaft in sich aufzunehmen und diese dann auch in Kunst wiederum neu entstehen zu lassen.

Mod: Und wir haben uns dazu mit Gesine Häfner vom Nationalparkzentrum Königsstuhl verabredet. Gesine, kann ich denn hier auf Rügen wandern, wie Caspar David Friedrich?

O-TON Gesine Häfner: Ja, also diese Wanderung kann man auch heute machen, die führt zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl auf einen neun Kilometer langen Wanderweg, dem Hochuferweg, entlang immer mit Blick aufs Meer in die Buchenwälder hinein, immer wie-der mit Blicke faszinierend auf die Kreideküste, da kommt man vorbei an den Wissower Klinken, die er auch skizziert hat und dann am Königsstuhl mit der großen Stubbenkammer, wo auch viele Skizzen entstanden sind, die dann auch in das Gemälde „Kreidefelsen auf Rü-gen“ eingeflossen sind.

Mod: Tolle Aussichten, die wir hier auf Rügen sehen. Man kann sich wirklich richtig vorstel-len, wie Caspar David Friedrich hier stand und seine Skizzen angefertigt hat. Aber Anett, sein berühmtestes Werk das entstand nicht hier, sondern im Elbsandsteingebirge.

O-TON Anett Hauswald: Genau, für den „Wanderer über dem Nebelmeer“ hat er sich von Mittelgebirgslandschaften und vor allem von der Gegend um Krippen im Elbsandsteingebir-ge inspirieren lassen.

Mod. Und deshalb ist jetzt das Elbsandsteingebirge die nächste Station auf unserer Caspar David Friedrich Reise. Komm, Anett, los geht‘s.

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Mod. Hier treffen wir jetzt Nicole Hesse vom Tourismusverband Sächsische Schweiz. Nico-le ist die Gegend hier denn tatsächlich so, wie Caspar David Friedrich sie in dem Bild „Wan-derer über dem Nebelmeer“ gemalt hat?

O-TON Nicole Hesse: Schön, dass ihr den Weg jetzt aus Rügen hier her zu uns gefunden habt in die schöne Sächsische Schweiz und ja, der „Wanderer über dem Nebelmeer“ ist tat-sächlich eines der berühmtesten Gemälde von ihm und zeigt natürlich den Wanderer im Gehrock, stehend auf einer Felsenkuppe, umgeben von der für uns so typischen, bizarren Felsenlandschaft und ganz wichtig, natürlich, der mystische Nebel, der um die Felsen her-umwabert

Mod. Und wie kann man heute als Besucher am besten diese Orte entdecken, an denen Caspar David Friedrich und andere Künstler ja auch unterwegs waren?

O-TON Nicole Hesse: Eine ganz einfache unkomplizierte Möglichkeit wäre es, den Maler-weg entlang zu wandern, auf acht Etappen führt er durch die gesamte Region hier. Und wenn man dem Weg folgt, kommt man an ganz vielen Spots vorbei, an denen auch Caspar David Friedrich war, das Uttewalder Felsentor und natürlich auch die Bastei und die Kaiser-krone. Und die Kaiserkrone ist der Ort, wo eben dieser berühmte Felsen steht, auf dem der Wanderer über dem Nebelmeer steht

Mod. Vielen Dank Nicole, für den Besuch in der Sächsischen Schweiz. Anett, wir haben jetzt gehört, dass Caspar David Friedrich von Dresden aus hierhergefahren ist, um zu wan-dern. In Dresden hat er ja auch die meiste Zeit seines Lebens verbracht. Warum ist er denn dort hingezogen?

O-TON Anett Hauswald: Da möchte ich gerne Friedrich selbst zu Wort kommen lassen, der hat in einem Brief geschrieben, ich kam nach Dresen, um hier in der Nähe der trefflichsten Kunstschätze und umgeben von einer schönen Natur meine artistischen Arbeiten fortzuset-zen. D.h, also die Gemäldegalerie und die umgebende Landschaft waren für Friedrich aus-schlaggebende Gründe, nach Dresden zu gehen und Friedrich hat die Umgebung, also die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge sehr intensiv erforscht.

Mod. Dann auf nach Dresden, das ist ja gar nicht weit. Hier sind wir nämlich mit Karla Kal-lauch von Dresden Marketing verabredet.

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Mod. Hallo Karla, welche Tipps hast Du für uns, wie können wir Caspar David Friedrich in seiner Dresdner Schaffensperiode heute nahekommen?

O-TON Karla Kallauch: Man kann in Dresden ganz wunderbar auf den Spuren von Caspar David Friedrich wandeln. Auf jeden Fall würde ich empfehlen, mit dem Caspar David Fried-rich Denkmal auf der Brühlschen Terrasse zu beginnen und dieses Denkmal ist ja auch un-mittelbar neben dem Albertinum, in dem viele Werke, viele Gemälde von Caspar David Friedrich ausgestellt sind. Wir haben gerade in den letzten Monaten sehr viel über Caspar David Friedrich nochmal recherchiert und mehr oder weniger alle Orte, die mit Caspar Da-vid Friedrich zu tun haben, ausgegraben und bieten sie heute an als Caspar David Friedrich-Route.

Mod. Es lohnt sich hier, in jedem Fall auch viel von der Stadt anzuschauen. Plant ihr denn auch Veranstaltungen zum Caspar David Friedrich Jubiläum?

O-TON Karla Kallauch: Es wird eine große umfassende Sonderausstellung geben unter dem Titel „Caspar David Friedrich – wo alles begann“. Diese Ausstellung wird am 24. August 2024 eröffnet und in zwei Museen präsentiert, im Albertinum und im Kupferstichkabinett. Dort kann man Skizzen, Originalhandschriften von Caspar David Friedrich sehen und daraus ableiten, wie sein Schaffensprozess war.

Mod. Vielen Dank Karla für den Besuch in Dresden. Anett, wir sind jetzt am Ende unserer Tour auf den Spuren von Caspar David Friedrich angekommen. Jetzt interessiert mich aber zum Schluss noch, was dich persönlich an Caspar David Friedrich fasziniert:

O-TON 10: Anett Hauswald: Ich persönlich finde Caspar David Friedrich sehr faszinierend, weil diese Wolken und diese weiten Himmelslandschaften, die er zeichnet, die sind so ein Faszinosum, dass wenn man jetzt auch an den unterschiedlichen Stationen in Norddeutsch-land oder auch in der Sächsischen Schweiz, in Dresden sich aufhält, das Gefühl hat, Fried-rich hatte recht und ich steh mittendrin in einem seiner Gemälde. Und da lade ich jeden herzlich ein, an diese besonderen Orte zu kommen, um selbst Bestandteil eines Friedrich-Gemäldes zu sein.

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Mod. Dann laden wir alle unsere Zuhörer herzlich dazu ein. Mehr Informationen zum Rei-seland Deutschland und Caspar David Friedrich erhalten Sie auf der Website germa-ny.travel der Deutschen Zentrale für Tourismus. Hier finden Sie auch ausgewählte Reise-vorschläge, um sich auf die Spuren von Caspar David Friedrich zu begeben.