Lebendige Traditionen
Ob alte Handwerkskünste, historische Feste oder regionale Esskultur: In ganz Deutschland werden Traditionen gepflegt und kulturelles Erbe bewahrt – Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Darüber hinaus machen regionale Museen Geschichte für Besucher lebendig.
Alle hier vorgestellten Städte und Regionen wurden aufgrund ihrer umfassenden Maßnahmen von TourCert als nachhaltiges Reiseziel ausgezeichnet.
Sinfonie der Natur im Vogtland
Seit 350 Jahren verbindet das Vogtland im Vierländereck von Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen Musik und Natur: Das landschaftlich herausragende Gebiet beheimatet die bedeutendste Instrumentenbau-Region Europas. Wie damals werden hier heute noch unterschiedlichste Musikinstrumente in Handarbeit produziert. Wie das geht, erfahren Gäste zum Beispiel in den drei Schauwerkstätten der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Vogtland in Marktneukirchen und können dort sogar selbst Hand anlegen. Danach lädt das Musikinstrumenten-Museum mit über 3.000 Instrumenten zu einer musikalischen Weltreise ein.
Natur und Historie in der Nordeifel
Die Nordeifel bietet unvergessliche Naturerlebnisse und gibt gleichzeitig spannende Einblicke in die Vergangenheit. Kaum eine Region in Deutschland ist reicher an historischen Relikten. So erweckt die liebevoll restaurierte Tuchfabrik Müller in Euskirchen-Kuchenheim alte Webstühle nach 30-jährigem Dornröschenschlaf zu neuem Leben. Im LVR-Freilichtmuseum Kommern öffnen 77 historische Gebäude Besuchern Fenster in die Vergangenheit. Zudem verkörpern Darsteller historische Personen der Region. So wird Geschichte wirklich lebendig.
Wattenlaufen mit Musik in Dithmarschen
Ein weltweit einzigartiges Erlebnis: Seit mehr als 100 Jahren gehen Gäste im Landkreis Dithmarschen beim „Wattenlaufen mit Musik“ von einer Live-Band begleitet ins Wattenmeer – zum Tanzen, Eierlaufen und Tauziehen; am Ende „tauft“ der Wattenpräsident die Teilnehmer auf Wunsch mit Meerwasser. Von Mai bis September können Besucher an diesem Event in Büsum teilnehmen. Gegen Ende September steht die ganze Region dann bei den Dithmarscher Kohltagen Kopf: Vom Bauernmarkt bis zur Krauthobel-Meisterschaft dreht sich im größten Kohlanbaugebiet Europas dabei alles um das grüne Gemüse.
Kreative Handwerkskunst in Regensburg
Allein die Zahlen sind imposant: Regensburg hat zwei UNESCO-Welterbetitel und 1.000 historische Baudenkmäler. Die Donaustadt gilt als die besterhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands. Aber was noch spannender ist: In Regensburg wird Geschichte wirklich gelebt. Das zeigt sich zum Beispiel in den vielen Handwerksbetrieben der Stadt: Hutmacher, Korbflechter, Messerschleifer interpretieren traditionelle Techniken auf kreative Weise und arbeiten so auf natürliche Art nachhaltig. Rund 20 solcher Betriebe können Gäste bei einem Bummel durch die Altstadt besuchen und echten Meistern über die Schulter schauen.
Römerquellen im Lahntal
Hier hat Gesundheit fast 2.000 Jahre Tradition: Schon die Römer nutzten das Heilwasser im heutigen Bad Ems für Trinkkuren. Später entstand dort der mondäne Badeort mit einem stilvollen Kurpark aus dem 17. Jahrhundert und einem imposanten barocken Badeschloss am Flussufer, das heute als Kurhaus genutzt wird. In den letzten Jahren wurden weitere gesundheitsfördernde nachhaltige Urlaubsangebote geschaffen, von Paddelfahrten auf der Lahn über ausgezeichnete Wanderwege in der Umgebung bis zum Lahnradweg. Seit 2021 gehört Bad Ems als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Auf Schäfers Spuren im Vogelsberg
Schäfchen zählen und sanft schlummern? In der Vulkanregion Vogelsberg verbinden Besucher beides besonders stilecht bei einer Übernachtung im echten Schäferwagen. Zudem können sie in der Schäferstadt Hungen den Stadtschäfer besuchen, in der Käsescheune verschiedenste Käsesorten probieren oder bei einer Wanderung durch blumenreiche Bergmähwiesen bei Grebenhain alles über die Schafhaltung erfahren. Event-Höhepunkt der Region ist das Schäferfest, das alle zwei Jahre Ende August in Hungen stattfindet.
Tausendjährige Schleifischerei im Ostsee-„Fjord“
Ein echter Fjord, wie er durch seewärts wandernde Gletscher entsteht, ist die Schlei geologisch zwar nicht. Macht aber nichts: Der schmale Meeresarm, der sich zwischen der Ostsee und der Wikingerstadt Schleswig erstreckt, bietet mit beschaulichen Dörfern und der charmanten Halbinsel Schwansen echtes Fjord-Gefühl. Besucher erleben hier zudem äußerst lebendige Traditionen wie etwa die Schleifischerei: Der Fischfang wurde hier schon von den Wikingern betrieben und kann heute zum Beispiel am Heringszaun in Kappeln und in der Fischersiedlung Holm in Schleswig erlebt werden.